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Frauen klären auf: Weibliche Ermittler und Detektive in der Literatur

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© pixabay

Ich schaue liebend gern Krimiserien und habe bereits als Kind die Sherlock Holmes- und die Miss Marple-Geschichten verschlungen. Hier geht es auch schon los: Geht man die klassischen Detektivfiguren durch, sind sie fast alle männlich: Sherlock Holmes, Father Brown, Hercule Poirot, Auguste Dupin, Philip Marlowe, Kurt Wallander, Simon Brenner usw. Zum Glück hat sich da einiges getan und weibliche Ermittler sind jetzt keine Seltenheit mehr (man denke nur an „Kommissarin Lund“ und an Ermittlerinnen beim „Tatort“, als einfachstes Beispiel). Deshalb habe ich es mir zur Aufgabe gemacht, interessante Detektivinnen zu finden und hier vorzustellen. Sie sind für diesen Blog wie geschaffen, zeigen sie doch besonders schön den „Clash“ zwischen den Erwartungen, die an eine klassische Frauenfigur gestellt werden, und dem tatsächlichen Verhalten der Figuren. Denn natürlich schlüpfen Ermittlerinnen in eine dezidierte Männerrolle. Spannend ist, wie sie damit umgehen.

Eigenschaften einer interessanten Detektivfigur

Das bringt mich gleich zum nächsten Gedanken: Was macht überhaupt eine interessante Detektiv-Figur aus, egal ob weiblich oder männlich? Richtig, es sind Charaktere, die gehörige Probleme mit sich selbst haben. Sie sind drogenabhänging, bindungsunfähig, depressiv und haben ganz einfach einen an der Klatsche. All diese Charakterzüge werden aber in der gängigen Vorstellung von Geschlechterrollen vor allem bei Männern toleriert. „Er ist ein harter Kerl und hat einen harten Job, wen wundert’s“, etwa so. Nicht auszudenken, wenn eine Frau Drogen nimmt, womöglich Ehe und Kinder vernachlässigt und fremdgeht. Frauenfiguren wird es in der Popkultur nur selten gestattet, überhaupt einmal anzuecken.

Weibliche Detektive und Rollenklischees

Weibliche Detektiv-Figuren schlüpfen deshalb meist in männliche Rollenmuster, ganz einfach, weil ihnen nichts anderes übrig bleibt. Daraus entstehen interessante Spannungen zwischen Rollenklischees (denn natürlich ist auch der männliche Detektiv oft ein einziges Rollenklischee) und individuellen psychologischen Entwicklungen. Richtig spannend wird es, wenn es weibliche Detektive schaffen, beide Seiten miteinander zu vereinen – die „typisch weibliche“ und die „typisch männliche“ – oder sogar beide Rollenbilder zurückweisen. Mein erster Beitrag zum Thema weibliche Detektive wird sich um den ersten Band der „Leona“-Reihe von Jenny Rogneby drehen. Ich verrate nur so viel: Diese Protagonistin bricht mit so ziemlich allem, was man von einer Frauenfigur UND von einer Ermittler-Figur erwartet. 

Schreibt mir eine Nachricht in die Kommentare, falls ihr eine tolle weibliche Detektiv-Figur kennt! Ich bin immer dankbar für Anregungen. 🙂 Jetzt geht’s aber los mit dem Ermitteln…