5 Sommerkrimis von Agatha Christie

Der Eistee ist eingeschenkt, der laue Sommerabend ist da – was jetzt noch fehlt, ist ein nettes Krimirätsel! Findet ihr auch? Wenn ihr so gerne „saisonal“ lest wie ich, habe ich etwas für euch: 5 Lesetipps für Sommerkrimis von Agatha Christie! Die „Queen of Crime“ hat Krimis an Urlaubsorten perfektioniert und die idyllischen bis exotischen Settings sind auch weit mehr als nur starre Kulisse. Wie und warum, das erfahrt ihr hier.

Hintergrund mit historischer Illustration einer Strandszene, im Vordergrund Buchcover von Agatha Christie

Die Auswahl an „Sommerkrimis“ ist – zum Glück – riesig

Über Weihnachtskrimis habe ich schon zweimal gebloggt, die Sommerkrimis fehlten noch – doch wie ihr euch denken könnt, ist hier die Auswahl mindestens genauso groß. Ich habe mich aufgrund der schieren Fülle an Sommerkrimis und -thrillern (aus allen möglichen Epochen) dazu entschieden, mich zuerst auf die „Queen of Crime“ zu konzentrieren. Sie allein hat schon viele gute Beispiele des Subgenres verfasst. Die Thriller lasse ich mir für einen extra Artikel übrig.

Zur Erklärung: Unter „Sommerkrimi“ verstehe ich alle Krimis, die einen Urlaubsaufenthalt im Sommer als entscheidenden Plotbestandteil aufweisen, oder wo allgemein eine sommerliche Atmosphäre eine wichtige Rolle spielt im Krimiplot.

Sommer- oder Urlaubskrimis – Christie ging mit der Zeit

Wie ihr sicher wisst, wurde der Rätselkrimi (auch „cozy crime“, bei dem das Fallrätsel im Mittelpunkt steht und wenig Gewalt vorkommt) von Agatha Christie in den 1920er und -30er Jahren entscheidend mitgeprägt. In den 30er Jahren setzte sie plötzlich vermehrt Urlaubsorte bzw. Reiseszenarien als Settings für ihre Krimis ein – und leitete einen Trend ein. Christie hatte 1930 den Archäologen Max Mallowan geheiratet. Sie begleitete ihn fortan begeistert auf seinen Ausgrabungen. Viele ihrer Reiseerfahrungen ließ sie deshalb ab da in ihr Schreiben einfließen. Death on the Nile (1937) ist ein gutes Beispiel dafür.

Ein weiterer Grund für Christies Reise-Settings war: Sie ging mit der Zeit. Denn 1938 trat in Großbritannien der „Holidays with Pay Act“ in Kraft. Arbeiter*innen bekamen zum ersten Mal einige Tage bezahlten Urlaub pro Jahr.  Es war für breitere Gesellschaftsschichten jetzt möglich, im Sommer an einen Urlaubsort zu fahren. (Das war natürlich damals noch in der Regel keine Auslandsreise, sondern z.B. ein Aufenthalt an der englischen Küste.) Christie wusste, dass ihre Leserschaft entsprechende Settings (z.B. am englischen Badeort) interessant finden würde und griff sie daher auf.

Das Urlaubssetting ist aus erzähltechnischer Sicht aus vielen Gründen spannend: Eine bunt zusammengewürfelte Gruppe an Urlaubern bietet eine interessante Mischung an Verdächtigen für den Kriminalfall. Dazu kommt das Spiel mit Identitäten: In einer Zeit vor Google war eine Urlaubsreise ein idealer Zeitpunkt, um sich neu zu erfinden. Eine zwielichtige Vergangenheit wurde einfach durch eine schöne neue Fassade ersetzt.

Doch mit der größte Pluspunkt für das Urlaubssetting ist die Kontrastwirkung. Das Verbrechen, meist ein Mord, steht im krassen Gegensatz zur idyllischen Atmosphäre am Urlaubsort – z.B. dem malerischen Badeort an der englischen Südküste (Peril at End House und Evil Under the Sun), oder der paradiesischen Karibikinsel (A Caribbean Mystery). Der Urlaubsort kann aber auch eine bedrohliche Funktion im Plot einnehmen, besonders wenn es sich um eine Kolonie des (damals noch in Resten existierenden) britischen Empires handelt  – diese besondere Spielart des Urlaubskrimis entwirft Christie mit Appointment with Death, teilweise auch mit A Caribbean Mystery. Zur bedrohlichen, angespannten Atmosphäre trägt in jedem Sommerkrimi selbstverständlich auch die Sommerhitze bei. Alles zusammengenommen viele Elemente, die den Urlaubskrimi nach Christies Methode spannend machen. Im Folgenden kommt meine Auswahl!

Evil Under the Sun (1941) / deutscher Titel: Das Böse unter der Sonne

Evil Under the Sun bietet alle klassischen Versatzstücke des „Golden Age“-Krimis: Das idyllisch, aber einsam gelegene Ferienhotel an der Küste von Devon. Der Detektiv, der nicht einen Tag Urlaub machen kann, ohne in eine Mordermittlung gezogen zu werden. Die gemischte Gruppe an Verdächtigen. Und die scheinbar friedliche Atmosphäre, unter deren Oberfläche die Feindseligkeiten brodeln. Mordopfer in Das Böse unter der Sonne ist Arlena Marshall, eine Figur, die auf den ersten Blick als typische femme fatale angelegt ist. Viele Gäste halten sie für die Personifikation des Bösen selbst, weil sie eine „katastrophale“ Wirkung auf Männer hat.

Die Spannung bei der Mordermittlung entsteht durch ein geschicktes Spiel mit der Lesererwartung an bestimmte Figurentypen. Jede*r hatte scheinbar einen Grund, Arlena Marshall den Tod zu wünschen – von der Ehefrau des Mannes, mit dem sie gerade eine Affäre am Laufen hatte, bis zu ihrem eigenen Ehemann.

Christie spielt mit den Unsicherheiten der Zeit. Wenn Fremde aus unterschiedlichen Schichten sich plötzlich im Urlaubshotel mischen – wem kann man trauen? Dabei macht sie sich auch ein wenig lustig über die Unsicherheit der Engländer gegenüber Ausländern und allem, was von der Norm abweicht. Die Klassengesellschaft ist plötzlich durchlässiger geworden. Das zeichnet sich z.B. in der Figur eines Emporkömmlings ab, der zur feinen upper class dazugehören möchte, den die anderen Urlaubsgäste aber ablehnen. Dazu kommt die düstere Erkenntnis: Die Katastrophe kann auch in der Sommeridylle zuschlagen.

Insgesamt sind die Figuren bei Evil Under the Sun nicht ganz so gut ausgeformt wie bei anderen Krimis von Christie. Positiv überrascht war ich aber von einigen Erkenntnissen über das Opfer Arlena Marshall. Wurde sie vor allem von den Frauenfiguren im Krimi noch für ihren Tod selbst verantwortlich gemacht, setzt sich Poirot in seiner Abschlussrede gegen victim blaming ein. Ich möchte den Twist zur Figur hier natürlich nicht verraten.

Tipp: Die Verfilmung mit Peter Ustinov, Diana Rigg und Maggie Smith ist sehenswert, wenn auch aus heutiger Sicht natürlich etwas altmodisch in der Erzählweise.

Appointment with Death (1938) / deutscher Titel: Der Tod wartet

Appointment with Death, einer meiner Lieblingsromane von Christie, schlägt einen anderen Weg ein als Evil Under the Sun. Es gibt zwar eine englische Gruppe an Urlaubern, die alle unter Mordverdacht stehen, doch bewegen wir uns vom sicheren England weg. Der Mord geschieht nämlich vor spektakulärer Kulisse in der antiken Ruinenstadt Petra in Jordanien. Diese archäologische Stätte war erst seit den 1930er Jahren touristisch erschlossen worden. Hercule Poirot macht eigentlich Urlaub in Jerusalem (was damals noch britisch besetzt war). Petra ist zwei Tagesreisen per Jeep entfernt, und als dort der Mord geschieht, wird Poirot um Hilfe gebeten. Auf damalige Leser*innen, die überwiegend vom westlich-kolonialen Blick geprägt waren, muss Petra eine exotische, aufregende Wirkung gehabt haben.

Erzähltechnisch erfüllt das Setting an der antiken Ruinenstadt den Zweck, die Figuren des Krimiplots auf engem Raum zusammenzuhalten, denn der Ort liegt mitten in der Wüste, niemand kann abreisen. Gleichzeitig hat Petra eine fast bedrohliche Wirkung. Die Anreise zur Ruinenstadt ist beschwerlich und führt durch eine 70 m tiefe Felsschlucht. Eine der PoV-Figuren, Sarah King, empfindet den Abstieg nach Petra wie den Abstieg „in das Tal des Todes“. Die westlichen Urlauber sind dort völlig isoliert und auf den guten Willen ihrer einheimischen Reisebegleiter angewiesen – schließlich könnten sie ohne sie in der unwirtlichen, vor Sommerhitze glühenden Gegend keinen Tag überleben. Trotzdem halten sich die weißen Touristen weiterhin für die Herren. Sie denken, sie beherrschen die Lage, das ist aber ein Irrglaube. In dieser Extremsituation kochen die Emotionen hoch und tragen zur besonderen Atmosphäre im Roman bei.

Christie benutzt so das koloniale Setting, um die westlichen Figuren – und ihr aus der Zeit gefallenes Gebaren – zu karikieren. Z.B. wenn sich die herrische Lady Westholm die ganze Zeit über die „Unfähigkeit“ der jordanischen Reiseführer im Allgemeinen und die Temperatur des Teewassers im Besonderen aufregt.

Cover "Appointment with Death" von Agatha Christie
Cover der Erstausgabe von „Appointment with Death“

Damit spielt Christie mit dem Spannungs- und Gruseleffekt einer Mordermittlung. Die Bedrohung entsteht nämlich nicht nur durch den unerkannten Mörder, der sich mitten in der Reisegruppe aufhält. Sie entsteht auch durch die allgemeine Verunsicherung der Briten über ihre schwindende Machtstellung auf der Welt.

Besonders hervorheben möchte ich auch noch die Erzählform bei Appointment with Death. Eigentlich handelt es sich in der ersten Hälfte um einen psychologischen Thriller. Christie experimentiert hier geschickt mit der bekannten Form des Kriminalromans. Die handelnden Figuren – und späteren Verdächtigen – werden mit ihren emotionalen Verstrickungen untereinander sorgfältig eingeführt und entwickelt. Hier beweist Christie viel psychologisches Geschick bei der Gestaltung von Beziehungsdynamiken. Das Mordopfer ist nämlich eine sadistische Familienmatriarchin. Ihre Wirkung auf ihre Opfer muss erst entwickelt werden, um die Mordmotive der Verdächtigen greifbar zu machen. Sie stirbt daher auch erst ca. in der Mitte des Romans, was für Christies Krimis eher ungewöhnlich ist. Der langsamere Erzählanfang zahlt sich später aber in umso spannenderen Verwicklungen aus. Die Auflösung ist eine der spektakulärsten bei Christie. Dieser Roman sollte mindestens genauso bekannt sein wie Death on the Nile oder Murder at the Orient Express.

Peril at End House (1932) / deutscher Titel: Das Haus an der Düne

Peril at End House hat einen Anfang, der allen Sherlock-Holmes-Fans bekannt vorkommen dürfte: Der berühmte Detektiv und sein Assistent weilen in der Sommerfrische an der englischen Küste. Poirot braucht dringend eine Auszeit. Aber dann bekommt er eine Eilmeldung, dass er für die Ermittlung eines Kriminalfalls gebraucht wird …!

Der ganze Roman ist aus Captain Hastings‘ Perspektive erzählt, Christies Watson-Figur. Dadurch erhalten wir ungewohnt viel Einblick in die Gedankengänge von Poirot, weil er seinen Freund oft als stummes „sounding board“, als Zuhörer für seine laut ausgesprochenen Überlegungen, verwendet.  Die Hommage – manchmal auch die liebevolle Satire – auf das große Vorbild Sherlock Holmes ist jedenfalls nicht zu übersehen. Die Bitte zur Mitarbeit an einem Fall lehnt Poirot nämlich ab, anders als sein großer Vorvater – wie, um zu sagen, „Ich nehme mich nicht so ernst wie Sherlock Holmes. Wenn ich im Urlaub bin, bin ich im Urlaub“. Dann bekommt er jedoch eine neue Situation serviert, die ihn nicht mehr kalt lässt. Poirot und Hastings lernen eine junge Frau kennen, auf deren Leben es jemand abgesehen zu haben scheint. Poirot kann sie zuerst kaum von der Gefahr überzeugen, darf dann aber in ihrem Anwesen „End House“ ermitteln. Doch die Anschläge auf das Leben der jungen Klientin gehen weiter und Poirot läuft die Zeit davon.

Das Motiv, dass Poirot einen Mord verhindern muss, anstatt retrospektiv einen Mord aufzuklären, gibt Peril at End House eine besondere vorwärtsgewandte Spannung. Dazu kommt eine unheimliche, angespannte Atmosphäre, denn zum Einen verhalten sich alle Freunde des potentiellen Mordopfers seltsam. Zum anderen ist sich Poirot sicher, dass die Klientin ihm etwas verheimlicht. Viele gut eingesetzte Wendungen haben diesen Roman für mich zu einem sehr kurzweiligen Rätselspaß gemacht. Die Sommerstimmung tritt fast etwas zu sehr in den Hintergrund, was ich bei der guten Konstruktion des Krimis jedoch verschmerzen konnte. Mehrmals dachte ich, dass ich die Lösung erraten hatte, bis der große Knall am Ende eintrat. Bravo!

A Caribbean Mystery (1964) / deutscher Titel: Karibische Affäre

Der einzige Marple-Krimi in dieser Reihe, hat A Caribbean Mystery zunächst auch einen etwas gemütlicheren Anschein. Schließlich ist die Laienermittlerin zwar geistig gewitzt, jedoch körperlich gebrechlich und wird in der Regel nicht ernst genommen. Sie muss sich vor allem auf scheinbar beiläufige Gespräche mit den Umstehenden verlassen, um ihre Schlüsse zu ziehen und den Kriminalfall aufzuklären. Christie verdichtet die paradiesische, beinahe schläfrige Atmosphäre auf der Karibikinsel „St. Honoré“ jedoch gekonnt zu einer immer drängenderen, ominösen Bedrohung.

Die Handlung ist, verglichen mit bspw. Appointment with Death, ziemlich geradlinig: Ein Hotelgast auf St. Honoré scheint einen Mörder erkannt zu haben. Er stirbt aber in der folgenden Nacht an einem Herzinfarkt, bevor er ihn gegenüber Marple identifizieren kann. In diesem späten Krimi von Christie kommt wieder die englische Unsicherheit über die zunehmende Durchmischung der Klassen zum Tragen. Wenn sich plötzlich viel mehr Leute Urlaub leisten können, kommen viele Fremde an einem Ort zusammen, über deren Vergangenheit man nichts weiß. Miss Marple stellt fest: “… one really knows so little about the people one meets when one is travelling… one only knows, doesn’t one, what they choose to tell you about themselves.”

Das entpuppt sich auch bei A Caribbean Mystery als der springende Punkt: Der Mörder versteckt sich, wie sich später herausstellt, hinter einem gut aufgebauten Doppelleben, einer geschickten Fassade, die hier im Urlaubsort aber niemand hinterfragt. Klar im Zentrum steht außerdem die Kontrastwirkung zwischen der schläfrigen Sommerhitze und der paradiesischen Natur auf der fiktiven Karibikinsel „St. Honoré“ einerseits und der zunehmend gruseligen Suspense andererseits, je weiter der Kriminalfall voranschreitet. Wir erleben die Perspektive einer Verdächtigen, die unter Verfolgungswahn und Angstzuständen leidet. Das Paradies verzerrt sich immer mehr zur Hölle. Miss Marple ist zudem in der für sie fremden Umgebung ungewohnt „ausgeliefert“ und muss improvisieren, um den Täter zur Strecke zu bringen. Es bleibt spannend bis zuletzt!

Ein klarer Minuspunkt bei diesem Roman leider war die rassistisch eingefärbte Darstellung einiger Nebenfiguren.

Towards Zero (1944) / deutscher Titel: Kurz vor Mitternacht

Bei diesem besonderen Fall, einer Mischung aus Thriller und klassischem Rätselkrimi, ermitteln weder Poirot noch Marple. Zur Abwechslung ist es mal der bodenständige Superintendent Battle, der jedoch oft im Hintergrund bleibt. Zentrale These des Romans ist, dass der Mord der Endpunkt einer Kriminalhandlung ist („Stunde Null“/”Zero Hour”), nicht der Anfang: “the story begins long before that… with all the causes and events that bring people to a certain place at a certain time on a certain day.” Der Roman erkundet all die Zusammenhänge und Beziehungsverwicklungen, die schließlich zu dem Mordfall führen, ähnlich wie bei Appointment with Death.

Bei Towards Zero kommt eine geschlossene Familienrunde zum Sommerurlaub auf dem Familienanwesen zusammen. Die Matriarchin Lady Tressilian hat wie jedes Jahr ihren Ziehsohn Nevile Strange sowie seine neue Frau Kay eingeladen, überraschenderweise aber auch Neviles Exfrau Audrey. Die Konstellation sorgt sofort für eine angespannte, bedrückte Atmosphäre, da alte Konflikte und Eifersüchteleien aufbrechen. Es geht Seltsames vor in der Familienrunde. Zuerst wird der Familienanwalt ermordet. Dann eskaliert die Situation vollends und Lady Tressilian wird erschlagen. War es Nevile Strange? Oder Audrey? Der arme Cousin? Die Gesellschafterin? Alle hätten von Lady Tressilians Erbe profitiert.

Towards Zero ist für einen Kriminalroman sehr charakterzentriert. Bei vielen Christie-Romanen gehen die Charaktere nicht über Typen hinaus. Hier treten lebendige Figuren auf, die sich Klischees auf den zweiten Blick widersetzen. Die Spannung entsteht bei der Entwicklung der komplizierten Figurendynamiken. Daraus rührt dann auch die unheimliche Atmosphäre im Roman. Alle Figuren wissen, dass das Unheil vor der Tür steht, und sind unfähig, sich ihm zu entziehen, weil sie wie ferngesteuert auf die „Stunde Null“ zuschlittern.

Das ist das Cover der ersten amerikanischen Ausgabe von „Towards Zero“. Ich liebe es.

Geschickt lenkt der Roman die Sympathien der Lesenden von einer Figur zur anderen. Die beinahe klaustrophobische Umgebung von Lady Tressilians Anwesen spiegelt die psychische Enge und die sich zuspitzende Situation wider, ähnlich wie in anderen Christie-Romanen wie And Then There Were None. Das wird durch die Sommerhitze noch verstärkt. Viele gut eingesetzte Bluffs machen diesen Krimi atemlos spannend bis zum Schluss.

Tipp: Die BBC One hat erst dieses Jahr eine gelungene Serienadaption von Towards Zero herausgebracht.

Christies Sommerkrimis zeigen, wie sie ihren Erzählstil entwickelte

Mit dieser Zusammenstellung wollte ich zeigen, wie sich Christie bei der Form des Kriminalromans ausprobiert, wie sie experimentiert. Mal haben wir die fast nostalgisch wirkende Hommage auf Sherlock Holmes mit einem Watson als Erzähler. Mal ist die Ermittlerfigur ziemlich unwichtig wie bei Towards Zero. Dann perfektioniert Christie wieder ihr bekanntestes Setting: Poirot wird in eine Runde wild zusammengewürfelter Verdächtiger geworfen, die ihn alle nicht für voll nehmen, bis sie eines Besseren belehrt werden. Aber Poirot ist auch der Rettungsanker für die im Unbekannten festsitzenden Urlaubsgäste (siehe Appointment with Death). Mal startet der Roman sehr geradlinig sofort mit dem Streuen von konkreten Red Herrings (Evil Under the Sun oder A Caribbean Mystery), mal ergibt sich die Krimihandlung aus den Figurendynamiken (Appointment with Death oder Towards Zero).

Kommentiert gerne, falls ihr einen der Krimis gelesen habt, wie ihr ihn fandet – oder wenn ihr einen anderen empfehlen möchtet. 🙂

 

 

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