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Popkultur unter der Lupe

Zum Jubiläum von Ant1heldin: Die Zahl 2 in der (Pop-)Kultur

Zum zweijährigen Bloggeburtstag von Ant1heldin dreht sich alles um die Zahl 2! Ich gehe auf meine liebsten Paare, Widersacher und sonstige zweideutige Sachen aus der (Pop-)Kultur ein. Eine völlig ungeordnete Sammlung von Motiven und Werken, die mir gefallen – ich hoffe, sie macht euch  Spaß!

Liebespaare!

Bei der Zahl 2 kommt man natürlich nicht um das Liebespaar herum. Romeo und Julia, Scarlett und Rhett, Daisy und Gatsby – wie ein berühmter Literaturkritiker mal sagte: „Die Literatur kennt nur zwei Themen: Die Liebe und den Tod. Alles andere ist Mumpitz.“ Jane Eyre und Mr. Rochester ist zum Beispiel eins meiner liebsten literarischen Liebespaare, Elizabeth Bennet und Mr. Darcy natürlich, bei den Serien weine ich immer noch der love story zwischen dem Doctor und Rose hinterher, und aus dem Film kann ich die wunderbare Liebes- und Beziehungsgeschichte aus Der bunte Schleier (The Painted Veil) mit Edward Norton und Naomi Watts empfehlen. Was natürlich auffällt, ist das traditionelle Ungleichgewicht zwischen den Partnern: Die Frau ist meist der schwache Part, der Mann der starke. Sie hat Liebeskummer, er überzeugt sie davon, dem männlichen Geschlecht doch nicht abzuschwören. Lizzy ist arm und heiratet den reichen Darcy, Jane Eyre verliebt sich in ihren Arbeitgeber. Eine gute Abwechslung ist daher der genannte Film Der bunte Schleier: Hier geht es um einen Mann, dem das Herz gebrochen wird, und welche Folgen das für ihn und seine Beziehung hat. Auch der Tod spielt eine wichtige und dramatische Rolle, Herr Reich-Ranicki wäre begeistert gewesen. Aber es ist vor allem ein sehr kluger und toll gespielter Film.

Widersacher!

Willst du mein Moriarty zu meinem Holmes sein? Ohne Widersacher kommt die (Pop-)Kultur nicht aus. Denkt an James Bond und Dr. No, Harry und Voldemort, Thor und Loki. Jeder Held braucht einen Antagonisten, an dem er sich abarbeiten kann, ein Negativbild seiner Selbst sozusagen, der ihm einen Spiegel vors Gesicht hält und dazu bringt, die eigenen Motive zu hinterfragen – oder sie zu bestätigen. Eines der bekanntesten Widersacher-Paare ist sicher Sherlock Holmes und Professor Moriarty. Der Professor darf in keiner modernen Holmes-Adaption fehlen. Eigentlich lustig, denn Moriarty kommt in den 60 originalen Geschichten von Arthur Conan Doyle nur zweimal vor, in fünf anderen Geschichten wird er lediglich namentlich erwähnt. Die große Hassliebe zwischen Holmes und Moriarty (in der Breite z.B. bei Sherlock dargestellt) ist also eher eine moderne Erfindung, um dem unfehlbaren Detektiv noch eine Facette mehr abzugewinnen. Fair enough.

Meine geniale Freundin The Painted Veil

Zum Bloggeburtstag darf die Bebilderung ein bisschen mehr Glamour haben 😉

Zwillinge!

Ooooh, wie habe ich als Kind mit dem Doppelten Lottchen mitgefiebert! Ich konnte gerade zu diesem Erich-Kästner-Werk eine so große Beziehung herstellen, weil auch ich ein „Scheidungskind“ war. Den Schluss, bei dem die getrennten Eltern wieder zusammenkommen (ich hoffe, ich hab jetzt niemanden gespoilert), fand ich trotzdem schon als Kind zu unrealistisch. Toll war es trotzdem, wie die beiden Mädchen einfordern, dass es endlich mal um sie geht in dem Familienkonflikt. (Toll überhaupt, dass zwei Mädchen die Protagonistinnen sind.)
Kennt ihr noch andere spannende Zwillingsgeschichten aus der Literatur? Immer her damit!

Freundinnen!

Freunde gibt es in der (Pop-)Kultur wie Sand am Meer, schon immer wurde die Männerfreundschaft (im Gegensatz zur „gefährlichen“ Liebesbeziehung zu einer Frau) kulturell idealisiert. Das alles fing schon in der Ilias bei Achilles und Patroclos an. In der Popkultur sind natürlich Holmes und Watson ein gutes Beispiel, aber auch so bekannte Franchises wie Star Wars leb(t)en vor allem von der Darstellung von Freundschafts- bzw. Mentor-Schüler-Beziehungen zwischen männlichen Charakteren. Zeit, dass auch mal Frauenfreundschaften in den Fokus rücken! Ein erster Schritt dort hin ist sicher Elena Ferrante mit ihrer neapolitanischen Saga gelungen. Die Tetralogie erzählt von der Freundschaft (und Konkurrenzbeziehung) zweier Mädchen aus dem Arbeitermilieu in Neapel, und das über beinahe 70 Jahre erzählte Zeit hinweg. Der erste Band davon, Meine geniale Freundin, ist vor ziemlich genau zwei Jahren zum ersten Mal auf Deutsch erschienen – das passt ganz gut zu meinem letzten Punkt.

Was ist vor zwei Jahren in der Popkultur passiert?

  • Meine geniale Freundin erschien im Herbst 2016 auf Deutsch – wer es nicht kennt, dringend lesen, nicht nur wegen seiner feministischen Botschaften ein spannendes Buch!
  • Fantastic Beasts and where to find them lief im Kino. Nach dem Rewatch bin ich einmal mehr von J.K. Rowlings Erzähltalent begeistert. Die Fortsetzung Grindelwalds Crimes werde ich mir trotz der Debatte um Schauspieler Johnny Depp auf jeden Fall anschauen.
  • Die erste Staffel von The Crown lief an auf Netflix. Ich kannte und mochte Hauptdarstellerin Claire Foy schon vorher, erwartete von der Serie aber eher eine Art Historien-Schmonzette. Ich wurde positiv überrascht! Es handelt sich dabei um ein psychologisch fein gezeichnetes Frauenporträt. Der Charakter von Queen Elizabeth gibt wahrlich keine aufregende Heroine ab – aber gerade die Entwicklungsgeschichte dieser ziemlich durchschnittlichen Frau, die vor die größten Entscheidungen gestellt wird, ist spannend. Nebenbei lernt man eine Menge über die Nachkriegsgeschichte Großbritanniens.
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8 Kommentare

  1. Daggi 16. Oktober 2018

    „Ein netter Kommentar und die Mühe hat sich gelohnt.“ … ich verfolge gerade die Diskussion hinsichtlich Beantworten von Kommentaren und nun wollte ich wissen, wer hinter den Twitter-Account steckt.

    Etwas spät, aber auch von mir Glückwunsch zum Blogger-Jubiläum.

    Zwillinge finde ich auch einen ganz tollen Aspekt. Es gibt viele schöne Geschichten über Zwillinge, auch Geschichten, in denen die Verbindung zwischen Zwillingen eine Rolle spielt oder auch so ein guter Zwilling / böser Zwilling-Ding.

    Bei der Zahl 2 ist es völlig naheliegend, an Zwillinge zu denken, und doch war es der überraschendste Teil deines Beitrags, weil ich spontan eben nicht daran gedacht habe.

    LG
    Daggi

    Antworten
    1. Sabine 17. Oktober 2018

      Hey Daggi,

      vielen Dank für die Glückwünsche! 🙂
      Wenn dir konkrete Buchtitel zum Zwillingsthema einfallen (es können ja auch „Zwillinge im Geiste“ sein, bei Elena Ferrante gibt es ja auch diese Thematik, dass zwei Mädchen aus dem gleichen Milieu kommen, aber dann völlig unterschiedliche Entwicklungen durchmachen), dann gerne her damit. Ich finde das Motiv immer sehr spannend.
      LG, Sabine

      Antworten
  2. Cathy 24. September 2018

    Liebe Sabine, alles Gute zum Blog-Geburtstag! Schön, was du die letzten zwei Jahre alles veröffentlicht hast, ich komme immer wieder gern bei dir vorbei.

    Der bunte Schleier ist jetzt auf jeden Fall mal auf meiner „Watchlist“ – klingt interessant.
    Und ich finde zum Thema Widersacher müssen auch immer Batman und Robin genannt werden, während ich als eins der interessantesten Liebespaare den Joker und Harley Quinn nennen würde.
    Zwillinge kenne ich tatsächlich kaum welche. Natürlich, Fred und George aus dem Potterverse, oh, und Cersei und Jamie Lannister – die dann auch wieder als Liebespaar genannt werden könnten. 😀

    Freue mich auf viele weitere Jahre mit lesenswerten Artikeln! <3
    Liebe Grüße, Cathy

    Antworten
    1. Sabine 2. Oktober 2018

      Vielen Dank, Cathy! Es ist so schön, Leute wie dich als treue Leser*innen zu haben. 🙂
      Und danke für deine Anregungen – ich kenne mich mit DC gar nicht aus und das mit Joker und Harley Quinn war mir neu 😉

      Antworten
      1. Cathy 2. Oktober 2018

        Solltest du dir unbedingt mal anschauen, die beiden. 🙂
        DC-Profi bin ich jetzt auch nicht, aber ist schon eine interessante Konstellation.

        Antworten
  3. Elisa 23. September 2018

    Herzlichen Glückwunsch zum Bloggeburtstag *Konfetti schmeißt*

    da hast du dir ein wirklich interessantes Thema für den Bloggeburtstag ausgesucht.
    „Meine geniale“ Freundin liegt seit Weihnachten bei mir auf dem SuB, aber ich weiß nicht, ob ich es noch dieses Jahr lesen werde (zu viele angefangene Reihen, die ich erstmal beenden möchte bevor ich eine neue Reihe anfange. Dabei hatten mich deine Rezensionen zu der Reihe echt neugierig gemacht. Dein Absatz zum Thema Freudinnen, erinnert mich daran, dass in meinem Entwürfeordner noch ein angefangener Beitrag über das fehlen von Frauenfreundschaften in der Literatur schlummert. Den müsste ich mal fertig schreiben ^^

    Apropos J.K. Rowling. Kennst du ihre Krimis? Die fand ich auch ziemlich gute und ich hoffe, bald den 4 Band der Reihe zu lesen.

    LG
    Elisa

    Antworten
    1. Sabine 23. September 2018

      Hellooo,
      danke! Ja lies die neapolitanische Saga (doofe Bezeichnung, haha), ist echt spannend! Eine ganz merkwürdige Mischung aus mal psychologisch sehr fein gezeichnet, mal soap opera drama-mäßig 🙂 Man kann es schwer in Schubladen stecken.
      Ja, ich hab damals bei Erscheinen Cuckoos Calling gelesen, und fand es gut, aber nicht überragend. Vielleicht muss ich mal weiterlesen, wenn du meinst, es lohnt sich!
      LG, Sabine

      Antworten
  4. Hanna 23. September 2018

    Hallihallo!

    Alles Gute zum 2. Bloggeburtstag! „Meine geniale Freundin“ werde ich mir auf deine Empfehlung hin auf jeden Fall mal genauer anschauen! Und bei Zwillingen muss ich immer direkt an „Hanni und Nanni“ denken. Von den zwei war ich in meiner Kindheit ein sehr großer Fan! Allerdings von den Büchern und nicht den Filmen ^^

    Liebe Grüße,
    Hanna

    Antworten

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