Zu unserer ersten Buchbesprechung, die wir aufzeichnen, treffen wir uns im Münchner Glockenbachviertel nach Feierabend. Es ist schweine-heiß. Wir steuern die „Schnelle Liebe“ an, setzen uns an einen kleinen Tisch draußen. Das Wichtigste zuerst: Weißweinschorle. Dann Smalltalk über Relevantes und weniger Relevantes. Das vorherrschende Gefühl: Wir treffen uns viel zu selten. Eigentlich sind wir aber […]
Aus einer frühen Lese-Erfahrung wurde eine lebenslange „Liebschaft“: Die unsympathische Romanheldin Scarlett O’Hara begleitet mich schon seit meinem zwölften Lebensjahr. Ich beschreibe, warum Scarletts Coming-of-Age bis heute so einen großen Eindruck auf mich macht, warum ich sie für ein feministisches Vorbild halte und welche Aspekte des Romans Vom Winde verweht ich heute problematisch sehe. Dabei […]
Nach dem Ende der neapolitanischen Saga steht vor allem eins fest: Dieser Romanzyklus lässt keinen Stein auf dem anderen. Die Gleichberechtigung der Frau, der Kampf gegen die Camorra, das Problem der „richtigen“ Mutterschaft: In Die Geschichte des verlorenen Kindes setzen sich Lenù und Lila mit ihren schwersten Konflikten auseinander. Eine Rezension in vier Punkten – […]
Die Graphic Novel Unerschrocken porträtiert 15 Frauen der Weltgeschichte und erzählt damit 15 spannende Geschichten voller Dramatik, Witz, Einsamkeit und vor allem: mutiger Entscheidungen von Frauen aus ganz unterschiedlichen Epochen und Milieus. Wer noch ein Weihnachtsgeschenk sucht, sollte hier zugreifen! Ich erkläre, warum Unerschrocken so stark auf mich gewirkt hat.
Vier Darsteller, ein Haus, viele Überwachungskameras. Mehr braucht es nicht für die beklemmende Roboter-Fabel Ex Machina von 2015. Der Film wagt es, anders als viele Science-Fiction-Filme, einen Gedanken zu Ende zu denken: Was passiert, wenn die künstliche Frau zurückschlägt? Eine kleine Rezension zu diesem gendertheoretisch höchst aufgeladenen, und, wie ich finde, nicht ganz unproblematischen Film. […]
Die Schlange von Essex versteckt sich hinter einem schönen Cover und einem harmlosen Klappentext, hat bei mir aber eingeschlagen wie eine Bombe. Sarah Perrys Roman ist sprachlich poetisch und überzeugt mit der innovativen Umsetzung altbekannter Motive. Eine kleine Liebeserklärung.
Der dritte Band der „neapolitanischen Saga“, Die Geschichte der getrennten Wege, erzählt von der Identitätskrise der Ich-Erzählerin Elena Greco. In den politisch chaotischen siebziger Jahren spiegeln die gesellschaftlichen Umwälzungen – zum Beispiel der aufkommende Feminismus – die Erschütterung von Elenas Weltbild wider. Und Lila? Die wird für Elena (und den Leser) immer rätselhafter, je mehr […]
Passend zur aktuellen Diskussion über Emmanuel Macrons Ehe mit einer 25 Jahre älteren Frau, die ich unsäglich finde, kaufte ich mir aus Trotz den Roman Chirú von Michela Murgia. Denn der Klappentext kündigte von einer ungleichen Beziehung einer 38-Jährigen zu einem 18-Jährigen. Was sich für mich zuerst wie eine Klischeegeschichte anhörte, entpuppte sich als präzise analysiertes Seelendiagramm einer vielschichtigen Frauenfigur.
Die Serie Penny Dreadful zeigt den Klassiker Frankenstein in neuem Gewand. Der größenwahnsinnige Doktor möchte sich eine perfekte Gefährtin erschaffen. Was passiert aber, wenn sich Frankensteins Braut weigert, ihre Rolle zu erfüllen?
Die Geschichte eines neuen Namens ist der zweite Band der gefeierten „Neapolitanischen Saga“. (Lest gerne meinen Beitrag zu Band 1, Meine geniale Freundin.) Wurde im ersten Band noch die Kindheit der Protagonistinnen beschrieben, geht es jetzt um ihr junges Erwachsenenalter – und damit ist es auch vorbei mit den schönen Illusionen. Lila und Lenù sind […]